Wilhelm Reich

österreichisch-amerikanischer Psychiater, Psychoanalytiker, Sexualforscher, Soziologe und Schriftsteller; einer der wesentlichen Begründer der Körperpsychotherapie; Entdecker des Orgons; Werke u. a.: "Die Funktion des Orgasmus", "Die Massenpsychologie des Faschismus", "Charakteranalyse", "Christusmord"

* 24. März 1897 Dobzau

† 3. November 1957 Lewisburg/PA

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Herkunft

Wilhelm Reich wurde 1897 als erster von zwei Söhnen des Gutsbesitzers Léon Reich und dessen Ehefrau Cecilia in Dobzau (auch Dobrzanica) im österreichischen Teil Galiziens (heute Ukraine) geboren. Kurz danach siedelte die Familie nach Jurinetz (in der damals zu Österreich-Ungarn gehörigen Bukowina) über, wo der Vater eine Rinderfarm übernahm. Die Eltern hatten sich von ihrem jüdischen Glauben gelöst, so dass R. ohne religiöse Erziehung aufwuchs.

Ausbildung

R. wurde zu Hause von Privatlehrern unterrichtet, bis er in das Knabengymnasium von Czernowitz eintrat. Er deckte eine intime Beziehung seiner Mutter mit einem Hauslehrer auf, woraufhin die Mutter Suizid verübte (1911) – ein Trauma, das ihn sein Leben lang verfolgen sollte. Der Vater wurde schwermütig und starb 1914 an Tuberkulose. Der 17-jährige R. übernahm kurzzeitig die Leitung des Gutsbetriebs, musste aber mit seinem Bruder Robert im Sommer 1915 vor den einrückenden russischen Truppen nach Wien fliehen. Er trat der k.u.k. Armee bei und blieb ...